BVDM-Konjunkturtelegramm: Deutsche Druck- und Medienindustrie
Im September 2024 bewerteten die vom ifo Institut befragten Entscheider der Druck- und Medienunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage etwas schlechter als im Vormonat. In Bezug auf die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate zeigt sich bei den befragten Unternehmenslenkern eine pessimistischere Einschätzung im Vergleich zum Vormonat. Die Ausprägungen der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienwirtschaft darstellt.
Im September fiel die Bewertung der aktuellen Geschäftslage in den Geschäftsetagen der Druckindustrie deutlich schlechter aus als im Vormonat. Der saison- und kalenderbereinigte Geschäftslageindex verlor im Vormonatsvergleich rund 4,8 Prozent. Mit einem Indexwert von 80,6 liegt er rund 9,3 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Rund 9 Prozent der Befragten bewerteten die aktuelle Geschäftslage als positiv. Ungefähr 50 Prozent gaben eine neutrale Bewertung ab, während circa 42 Prozent die Geschäftslage negativ einschätzen. Der im Vergleich zum Vorjahr (- 1 Prozent) kaum veränderte Saldo der Beurteilung des Auftragsbestandes deutet darauf hin, dass der Markt weiterhin von einem deutlichen Überangebot sowie einem starken Wettbewerbsdruck geprägt ist. Dies zeigt sich auch in der Ertragslage der Unternehmen. Der Saldo sank im Vorjahresvergleich um rund 11 Prozentpunkte ab und notiert mit -47 Prozentunkten im September 2024 weiterhin deutlich im negativen Bereich.
Die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monaten gingen im September stark zurück. Die positive Entwicklung der letzten zwei Monate brach damit vorerst ab. Der saison- und kalenderbereinigte Index verzeichnete mit 99,9 Punkten einen Rückgang von rund 6,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Er lag damit jedoch weiterhin rund 7,6 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Rund 55 Prozent der Unternehmen prognostizieren eine gleichbleibende Geschäftslage, während jeweils rund 9 Prozent von einer Verbesserung und rund 36 Prozent von einer Verschlechterung ausgehen. Auch die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Beschäftigtenzahlen liegt mit einem Saldo von rund -26 Punkten erneut deutlich im Minus und geht im Vorjahresvergleich um rund 7 Prozentpunkte zurück.