Dresdner Verpackungstagung 2025: Volle Power beim Klassentreffen der Branche

Mehr als 250 Mitglieder der Wertschöpfungskette und ein reichhaltiges Programm machten die 35. Dresdner Verpackungstagung am 4. und 5. Dezember 2025 zu einem kraftvollen Jahresabschluss für die versammelte Branche. Mit ausgesuchten Expertinnen und Experten ging es unter dem Motto "Wunsch, Wirklichkeit, Wege nach vorn" in fünf Blöcken um den Status Quo und beste Wege rund um die PPWR, um Rezyklat und die Zukunft von Kunststoff, um das Potential alternativer Fasern, um Innovation bei Glas und das Thema Mehrweg sowie um den richtigen Umgang mit Green Claims. Das Deutsche Verpackungsinstitut e. V. (dvi) bedankt sich als Ausrichter der Tagung für den großartigen Zuspruch, das tolle Feedback und wünscht allen Branchenmitgliedern, dass der Erfolg der Tagung ein Zeichen für 2026 ist.Vom Hersteller von Packstoffen und Packmitteln über Markenartikler und Handel bis hin zu Maschinenbau, technische Lieferanten, Recycler, Wissenschaft und studierendem Nachwuchs - die Dresdner Verpackungstagung machte auch in ihrer 35-jährigen Jubiläumsausgabe ihrem Ruf als Zukunftsforum und Klassentreffen der Branche alle Ehre. "Am Ende konnten unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur einen substanziellen Wissensgewinn verbuchen, sondern auch ihrem Netzwerk neue Kraft verleihen. Eine Onlineumfrage zum Abschluss der Tagung hat gezeigt, dass mehr als die Hälfte 5 bis 10 Kontakte auffrischen oder neu kennenlernen konnten, rund 20 Prozent kamen sogar auf 10 bis 20 Kontakte und die aktivsten 10 Prozent auf mehr als 20 Anknüpfungspunkte entlang der Wertschöpfungskette", berichtet dvi-Geschäftsführerin Natalie Brandenburg.

PPWR-Talk: Jetzt wird’s konkret
Herausforderungen verstehen, Lösungen gestalten: Zum Einstieg in die 35. Dresdner Verpackungstagung wurde es gleich komplex - und konkret. Im PPWR-Talk ging es um Rollen und Pflichten für Unternehmen, die sich durch die PPWR zum Teil erheblich aber nicht immer offensichtlich verändern, um Konformitätsarbeit und technische Dokumentation, die erhebliche Aufwände generiert und penible Vorbereitung nötig macht sowie das Thema Recyclingfähigkeit und Normung, das Einblicke aus erster Hand in laufende Verfahren brachte. Als Querschnittsthema thematisierten die Expertinnen und Experten auf dem Podium gemeinsam mit dem Auditorium jeweils konkrete Erfahrungen und beste Wege aus Sicht der Praxis. Den Abschluss des ersten Themenblocks bildete die Vorstellung einer Softwarelösung, über die sich eine beliebige Anzahl von Dokumenten mit unterschiedlichen Formaten, Strukturen, Gliederungen und Informationen strukturieren und erschließen lassen. Gerade mit Blick auf die umfassenden und anspruchsvollen Datenanforderungen durch die vielen Regulierungen und vor dem Hintergrund des aktuell auf magere 10 Prozent geschätzten Digitalisierungsgrads der Branche wurde das Tool mit großem Interesse aufgenommen. Verantwortlich für die vielen wertvollen und sachkundigen Einblicke waren Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V., Lydia Tempel, Geschäftsbereichsleiterin Smart & Circular Solutions des PTS Institut für Fasern & Papier, Dagmar Glatz, Teamverantwortliche ökologische Zukunftsfähigkeit von dm-drogerie markt Deutschland, Lorenz Dobiaschowski, Leitung Verpackungsentwicklungsteam von Develey Senf & Feinkost, Robin Huesmann, Chief Information & Innovation Officer der Leipa Group und die Gründer von pyx.ai, Stavros Kyriakidis und Otto Hefner.

Die Zukunft des Kunststoffs
Wunsch und Wirklichkeit sind nicht immer die besten Freunde. Das gilt speziell auch für das Thema Rezyklat, wo die Widersprüche zum Teil existenzielle Ausmaße annehmen. So klafft zwischen den anstehenden Quoten und Herausforderungen durch die PPWR und der bedrohlichen wirtschaftlichen Situation für Recycler und mit Blick auf die Versorgungssicherheit eine enorme Lücke. Die Dresdner Verpackungstagung nahm deshalb eine Bestandsaufnahme vor und diskutierte mit Expertinnen und Experten von Recyclern, Markenartiklern und der Politik, was die Akteure entlang der Lieferkette heute wissen und verstehen müssen, um morgen handlungsfähig zu sein, wie aktuelle Studien den Status Quo und das Potenzial von chemischem und mechanischem Recycling bewerten, wie sich Best und Worst Cases mit Blick auf die Versorgung mit Post Consumer Rezyklat (PCR) darstellen und wie man als Brandowner für den sicheren und zuverlässigen Einsatz von PCR sorgen kann. Für das umfangreiche Know-how bedankt sich das dvi bei Markus Börger, Geschäftsführer von GRANNEX, Dr. Julia Vogel, Fachgebietsleiterin III 2.4 "Abfalltechnik, Abfalltechniktransfer" beim Umweltbundesamt, Dr. Dirk Textor, Recyclingexperte und unter anderem Vorsitzender des Fachverbands Kunststoff-Recycling im Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V., Daniel Römhild, Prokurist & Leiter Entwicklung bei WIS Kunststoffe, Daniel Nebe, Senior Manager, R&D und Packaging Development von KAO Germany und Adrian Przybill, Packaging Expert der Beiersdorf AG.

Alternative Fasern: Potential oder Pleite?
Welche Möglichkeiten und Chancen alternative Fasern haben, stand im Zentrum des dritten Blocks der Dresdner Verpackungstagung 2025. Dabei wurde das Thema sowohl von der Rohstoff- als auch von der Maschinenseite aus aufgefaltet. Bei den Faserquellen standen Paludi-Fasern im Mittelpunkt. Sie stammen von Pflanzen, die in Mooren wachsen und deshalb auch unter Klimagesichtspunkten besonders interessant sind. Auf der Tagung erhielten die Anwesenden Einblicke in die Bewirtschaftung solcher Flächen und sie erfuhren von einer eigens entwickelten Fasertechnologie, die den Turbo für die Nutzung von Paludi-Fasern zünden kann. Maschinenseitig gab es spannende Einblicke in eine hochinnovative und prämierte Möglichkeit zum Tiefziehen mit trockenen Fasern. Abgerundet wurde der Block in einer Gesprächs-Runde, die sich mit dem Potenzial alternativer Fasern unterschiedlichster Quellen für innovative Verpackungen befasste. Für die spannenden Einblicke sorgten die Expertinnen und Experten Dr. Clemens Kleinspehn, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Greifswald, Institut für Botanik und Landschaftsökologie, Robin Huesmann, Chief Information & Innovation Officer der Leipa Group, Dr. Tobias Beiß, Head des ILLIG Technology Center der ILLIG packaging solutions und Dr. Martin Zahel, Geschäftsbereichsleiter Fasern & Composite des PTS Institut für Fasern & Papier.

Glas und Mehrweg
Mit Innovationen rund um die Glasherstellung, neuen Packstoffqualitäten und praxisnahen Einblicken in das Thema Mehrweg aus Sicht des Lebensmitteleinzelhandels startete der Tagungs-Freitag. Trotz eines intensiven, stimmungsvollen und langen Netzwerkabends am Vortag gab es vom Start weg nur wenige Lücken im Auditorium. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten spannende Einblicke in die Technologie neuer Hybridschmelzwannen, die die Glasindustrie dekarbonisieren können, erfuhren von innovativen Möglichkeiten, Glas über eine schnelle chemische Verfestigung dünner, leichter und bruchsicher zu machen und bekamen einen differenzierten, detailreichen und undogmatischen Einblick in die Vorteile von Mehrweg- und Einwegverpackungen aus der Praxis des Einzelhandels. Das dvi bedankt sich für viel substanziellen Input bei Annelene Ilkemann, Sustainability Director, und Joris Goossens, F&E Projektmanager von Ardagh Glass Packaging Europe, Isabell Kuhl, Abteilungsverantwortliche Nachhaltige Qualität von alnatura und Michael Heidan, CEO von ReViSalt

Green Claims
Was Werbung mit Blick auf Green Claims versprechen darf und wie die Umsetzung in der Praxis gelingt und sich rechnet, stand zum Abschluss der Dresdner Verpackungstagung auf dem Programm. Ein Thema, das mit großem Interesse verfolgt wurde, denn auch wenn die Green Claims Directive nach aktuellem Stand wohl eher nicht kommen wird, so setzen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb in Deutschland und die "Empowering Consumers for the Green Transition"-Richtlinie (EmpCo) europaweit klare Leitplanken für die Verwendung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsaussagen. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung gab es deshalb nicht nur einen umfassenden juristischen Einblick mit konkreten Beispielen, sondern auch einen klaren Lösungsweg, der aufzeigte, wie eine Green-Claims-Erstellung in vier Schritten konform funktionieren kann. Den wohlverdienten Applaus zum Abschluss der Tagung teilten sich Nicolas M. Dumont, Partner, und Dr. Jonas C. Wehleit, Senior Associate der Wirtschaftskanzlei GvW Graf von Westphalen sowie Christoph Goeken, Founder von info.link.

Nachwuchs und Partner
Traditionell ist die Dresdner Verpackungstagung auch ein Ort, an dem die Profis aus der Branche den Erstkontakt zum studierenden Nachwuchs herstellen können. "Auch dieses Jahr hatten wir rund 40 Studierende aus Berlin, Dresden, Hannover, Karlsruhe, Kempten, Leipzig, Stuttgart, München und Wien vor Ort. Sie konnten sich an einer Studi-Wall mit ihren Lebensläufen vorstellen und nach Praktikumsplätzen oder Themen für Masterarbeiten suchen. Gleichzeitig konnten Unternehmen auf einer eigenen Wand den Studierenden Angebote unterbreiten. Unser spezielles Networking-Angebot hat sehr gut funktioniert und es gab in den Tagungspausen und am Netzwerkabend viele gute Kontakte mit viel Potenzial für die Zukunft", freut sich Natalie Brandenburg.

Das dvi bedankt sich bei seinem Premiumpartner FACHPACK und bei seinem langjährigen Partner Gerhard Schubert sowie seinen Partnern FormerFab, Jokey und WIS Kunststoffe für die tatkräftige Unterstützung und wünscht allen Stakeholdern der Branche ein frohes und entspanntes Jahresende und einen guten Start in ein gemeinsam erfolgreiches neues Jahr.